Das Wort ist vor der französischen Besatzung erstmals belegt. Es entstammt wahrscheinlich der lateinischen Amtssprache des ausgehenden Mittelalters:
„Fisimatenten Plur. ‚Flausen, Umständlichkeiten, Ausflüchte‘. Visae patentes (literae) ‚ordnungsgemäß verdientes Patent‘, im 16. Jh. als visepatentes reichlich belegt, wird durch spöttische Auffassung des Bürokratischen ‚überflüssige Schwierigkeit‘. Unter Einfluß von visament ‚Zierrat‘ tritt m an die Stelle des p, so schon 1499 ‚it is ein viserunge und ein visimatent‘. Alle Nachweise bei Spitzer, Teuthonista 1, 319 und Schoppe, Mitt. d. schles. Ges. f. Volkskde. 29, 298“
In den neueren Auflagen (von 1999 und 2002) desselben Wörterbuchs wird es dagegen als „Streckform zu frühneuhochdeutsch fisiment = bedeutungsloser Zierrat (am Wappen)“ bezeichnet.
Peter Wehle und das Wahrig Fremdwörterlexikon verweisen auf eine weitere unbelegte Herleitung von visae patentes, also vidierte, geprüfte Dokumente, die, wenn ihre Echtheit nur behauptet wurde, bei Behörden Schwierigkeiten gemacht haben. Der Germanist Karl Gustav Andresen vermutete hinter der Wortschöpfung die bespöttelnde Verdrehung des missliebigen visum authenticum als Formel für einen amtlich festgestellten Tatbestand.
Wolfgang Teuschl gibt das italienische Wort fisima (dt. Laune, Grille) als Ursprung an. Quelle
Das Wort kommt häufig in der Wendung „macht keine Fisimatenten“ vor, als elterliche Warnung. Folgende Erklärung wird oft dafür herangezogen:
„Als Deutschland Anfang des 19. Jahrhunderts weitgehend unter französischer Besetzung stand, versuchten immer wieder französische Soldaten, deutsche Mädchen zum Zeitvertreib in ihr Lager zu locken, z. B. mit der Einladung: « Visitez ma tente » (dt. besuchen Sie mein Zelt) oder auch « Voici ma tente » (dt. sieh dort mein Zelt). Stand also abendlicher Ausgang an, wurde den jungen Frauen ein mach’ aber keine Fisi ma tenten mit auf den Weg gegeben.“
Eine andere Erklärung für die Herkunft des Wortes mit demselben geschichtlichen Hintergrund ist:
„Zu dieser Zeit wurden französische Soldaten, die sich eines Vergehens schuldig gemacht hatten, mit der Einladung: « Visitez ma tente » (dt. besuchen Sie mein Zelt) zu ihren Vorgesetzten bestellt.“
Eine weitere Erklärung aus dieser Zeit liefert Lutz Röhrich:
„Ebenso wurde es volksetymologisch aber auch als Ausrede verspäteter Passanten bei Kontrollen durch die Wache erklärt: « Je viens de visiter ma tante » (Ich habe eben meine Tante besucht).“
Die Worterklärung aus dem Französischen ist sehr weit verbreitet und wird gerade im berlinischen und rheinischen Lokalpatriotismus immer wieder erzählt, da dort tatsächlich weitere französische Wörter in den Alltag Eingang fanden. Quelle
In der Region Rheintal wird der Ausdruck “Mach ko Fisimatente!” heute noch verwendet und bedeutet hier soviel wie “Mach keine Umstände!” oder “Mach keinen Unsinn!” Gleichbedeutend ist auch der Ausdruck “Sparglimenten machen”, darum haben wir keine Mühe gescheut und dem Birnencider auch noch einen Bruder zur Seite gestellt. – nähmlich der Sparglimente No.09 Apfelcider aus dem roten Süssweinfass.